Nun ja, lange Rede kurzer Sinn: Es wurde ein 38,5 Std. Job in Wien Umgebung, mit Tätigkeiten im Online Bereich des Unternehmens. An meinem 3. Tag im neuen Job hatte ich bereits 3,5 Überstunden angesammelt, die sich mit Ende des Monats auf 10 angehäuft hatten und knapp 6 Monate später nochmals vervierfacht wurden (= 40 Stunden +).
Doch hey, das Studium war spannend, der Job war es auch und schließlich hatte ich mir diese Konstellation auch selbst ausgesucht. Also muss(te) ich da durch.
Als die FH dann im Spätherbst voll anlief (mit Prüfungen und so), zweifelte ich irgendwann schon an meiner Person. Im Job gab ich Gas und die FH wollte ich auch nicht schleifen lassen. Also was tun? Freizeitaktivitäten wurden auf ein Minimum reduziert (sofern sie unter der Woche überhaupt existierten) – Tagsüber war ich beruflich tätig, ich kam oft nach 18 Uhr nachhause, setzte mich erneut vor den Computer (als ob 9 Std. davor nicht schon reichen würden) und lernte für Prüfungen oder verfasste schriftliche Arbeiten – was halt so an Dingen für Studenten eben anfiel.
Mein Tagesablauf gestaltete sich zu dieser Zeit in etwa so:
- 8:15 Uhr Arbeitsbeginn
- 17:30 Uhr Heimfahrt
- 18:00 Uhr Zuhause angekommen
- 18:30 Uhr Lernen….
Klingt nicht sonderlich spannend, was?!
War es auch nicht! – Doch einiges lernte ich daraus: Die Zeit sinnvoll einzusetzen, als ob du immer weniger davon hast. Was durchaus auch legitim war.
So blieb ich am Wochenende eher abends zuhause, um am nächsten Tag frühmorgens zu starten – Wochenende? Fortgehen? Party?
Das gabs alles nicht. Freunde wurden aufs Wochenende vertröstet (was mir äußerst schwerfiel), Freizeitaktivitäten gab es auch am Weekend nur äußerst spärlich. Die Zeit wurde für studentische Tätigkeiten genutzt, die eben unter der Woche kaum machbar waren.
Aber irgendwie, war das alles eine Bestätigung für mich selbst auch – nämlich, dass ich mit dem richtigen Willen und Einsatz, auch Job + Studium + Familie + Freunde + Freizeit +… unter einen Hut bringen kann. Zwar mit Abstrichen, aber es ist machbar. Und schließlich muss ICH selbst diese Situationen meistern.
Und ganz ehrlich, 2 Wochen seiner kostbaren „Freizeit“ für eine stupide Prüfung zu verbrauchen, um dann unter größten Stress und Anspannung täglich in die Arbeit zu gehen, um sich schlussendlich eine positive Note zu verdienen, hat durchaus was.
Es ist einfach ein verdammt geiles Gefühl, seinen inneren Schweinehund besiegt zu haben und zu wissen, man macht das Richtige.
Und mal ehrlich: Mit 24 Jahren seinen Traumjob gefunden zu haben und diesen bis, sagen wir, 65 auszuüben, ist doch ganz schön langweilig, oder?! 😉
2 Gedanken zu “Teil2: Berufsbegleitend studieren – oder: Die Fähigkeit ein Zeitmanagement in den Alltag einzuführen”
super! weiter so!
Danke Jürgen 🙂
Machen wir sowieso.
Danke auch für deinen Vortrag im 1. Semester 😉