Schon in meinem letzten Blogpost von Montag habe ich anklingen lassen, dass mir von Amazon der neue Kindle Paperwhite zugestellt wurde: geliefert im typischen schwarzen Karton (einige werden damit wohl überrascht sein, da sich der Kindle nicht in einer weiteren Umverpackung befindet).
Im Karton befanden sich dann (natürlich) das Gerät selbst, darunter ein einfaches USB-Kabel zum Laden und Synchronisieren, sowie eine Bedienungsanleitung und Informationen zu diversen Garantieansprüchen im Schadensfall.
Als ich das Gerät erstmalig aus der Schachtel nahm, hab ich gleich das „Mehrgewicht“ von rund 36 Gramm, das der Paperwhite zum Wifi hat, bemerkt. (206 zu 170 Gramm)
Für manche kein Problem (auch für mich prinzipiell nicht), gespürt hab ich es aber dennoch. Bei den Abmessungen bemerkt man hier eigentlich kaum Unterschiede zum kleineren Wifi, hat er doch lediglich 0,4 cm in der Länge, 0,28 cm in der Breite und schlappe 0,04 cm in der Dicke zugelegt. In der haptischen Wahrnehmung sollten die Abmessungen also eher wenig eine Rolle spielen.
Das Display wurde von Amazon in der Pixeldichte im Vergleich zum Paperwhite der 1. Generation nicht verändert. Noch immer setzt sich dieses aus 212 ppi zusammen – der Kindle Wifi zeigt im Vergleich dazu nur mit rund 167 ppi auf. Hier lege ich mich fest, dass man diese Unterschiede der Displayauflösungen nur marginal als Leser wahrnimmt. Hat man ein spannendes Buch vor sich, dann noch viel weniger 😉
Mit dem Makroobjektiv meines iPhone 5 hab ich versucht die einzelnen Pixel am Display einzufangen, wobei man doch sehr schön sieht, wie sich dieses aus den Punkten zusammensetzt.
Eine oft gestellte Frage hinsichtlich des Vergleichs E-Reader zu herkömmlichem Taschenbuch ist sicher jene nach der Qualität und/oder Schärfe des Displays. Ich habe versucht unter einer herkömmlichen Lichtquelle (Tischlampe, ohne zusätzl. Tageslicht) ein Foto sowohl vom Bildschirm des Kindle, als auch eines Buches zu machen. Beim linken Foto sieht man bereits recht gut, dass der Kindle hier kaum Nachteile gegenüber dem gedruckten Werk zeigt. Je dünkler man die Beleuchtung des Kindle-Displays stellt (diese ist übrigens zwischen 0 bis 24 stufenweise einstellbar), umso stärker wird meines Ermessens der Kontrast. Dreht man die Beleuchtung vollständig ab (Stufe 0), so zeigen beide ein ausgewogenes Schärfebild. Beachten muss man bei meinen Bildern, dass die Kamera des iPhones natürlich so ihre liebe Not mit dem Weißabgleich zeigt und man daher grundsätzlich mit dem Farbbild hier vorsichtig sein muss 😉
Ein Kritikpunkt beim ersten Kindle Paperwhite war jener der unausgewogenen Displaybeleuchtung. Während der Paperwhite der ersten Generation noch tlw. wolkenartige Effekte zum unteren Rand hin zeigte, glänzt die neue Generation mit einem durchgehenden Beleuchtungsbild. Nichtsdestotrotz muss man anmerken, dass der Screen nach wie vor, entgegen Amazons Behauptung von „Papierweiß“, ein eher blaues Bild zeigt. Gewöhnungsbedürftig ja, störend nein. Andere E-Reader zeigen hier deutlich schlechtere Werte.
Übrigens hab ich nach den ersten Leseeinheiten gemerkt, dass mir die Beleuchtung auf Stufe 18 genügt – hier ist das Display auch nicht sonderlich blaustichig, wie auf der höchsten Stufe (Stufe 24).
Etwas vermisst hab ich bei meiner bisher 2-tägigen Nutzung des Paperwhites die beiden Seitentasten zum Vor- und Zurückblättern des E-Books. Während beim Wifi diese dort noch Standard sind, wurde beim Paperwhite zugunsten des Touch-Displays (welches der Wifi nicht hat) verzichtet. Nach vorne bzw. zurück blättert man hier mit einem Fingertip auf das Display. Amazon hat sich hierfür eine interessante Aufteilung des Displays überlegt, um möglichst komfortabel das Gerät zu bedienen:
Ich denke Rechtshänder werden mit dieser Lösung sehr gut leben können, da sie recht einfach mit dem Daumen an praktisch irgendeiner Stelle nach vorne blättern können. Obwohl ich selbst auch Rechtshänder bin, halte ich den E-Reader vermehrt mit der linken Hand. Daher passiert es mir recht oft, dass ich mit dem Daumen zurückblättere als vor.
Punkto Ausdauer des Akkus kann ich nach 2 Tagen Nutzung natürlich keine Aussage treffen. Amazon wirbt hier mit bis zu 8 Wochen ungestörtem Lesens, wenn man täglich eine halbe Stunde liest, WLAN parallel abgedreht hat und das Display auf Stufe 10 beleuchtet.
Summasummarum lässt sich sagen, dass ich den Kauf (bisher) nicht bereut habe. Ob jemand tatsächlich die € 80,- an Mehrkosten zugunsten eines beleuchteten Displays ausgeben möchte, muss jeder für sich entscheiden – für mich persönlich lautet die Antwort aber Ja!
Ein Gedanke zu “Der neue Kindle Paperwhite im Test”